Presseartikel

Maintalanzeiger / Der Bergen-Enkheimer vom 02.10.2014

*Einverständnis des Maintalanzeiger/Der Bergen-Enkheimer und der dargestellten Personen wurde erteilt.. Bilder: Karoline Ohlmeier

20 Jahre Katharina Stumpf Stiftung

Festakt mit Podiumsdiskussion in der Nikolauskapelle

(Bergen-Enkheimer, Maintalanzeiger, 2.10.14, Karoline Ohlmeier)

 

Auf den Tag genau zwanzig Jahre vor dem gelungenen Festakt zur Jubiläumsfeier am vergangenen Freitag wurde die Katharina Stumpf Stiftung in Frankfurt gegründet. Diese ohne staatliche nanzielle Zuwendungen arbeitende Stiftung wurde von der Frankfurter Bürgerin Katharina Stumpf im hohen Alter von 83 Jahren ins Leben gerufen, damit Personen Unterstützung erfahren, die aufgrund ihres Alters und/oder Krankheit auf Hilfe angewiesen sind. Die sozialengagierte Geschäftsfrau und Eigentümerin einer erfolgreichen Metzgerei an der Konstabler Wache vermachte ihr gesamtes stattliches Vermögen nach ihrem Tod am 14. Juli 2005 ihrer humanitären Stiftung.

Der ehrenamtlich tätige vierköpge Vorstand, bestehend aus Prof. Dr. Ulrich Gottstein, Martina Knuht, Rainer Stoerring und Cornelia Thiel, freute sich, zur Jubiläumsfeier in der Nikolauskapelle eine Gesprächsrunde mit illustren Gästen auf dem Podium begrüßen zu können. Petra Becher (Geschäftsführerin des Bürgerinstituts Frankfurt), Prof. Dr. Daniela Birkenfeld(Stadträtin (CDU) und Dezernentin für Soziales, Senioren, Jugend und Recht), Pfarrer Dr. Michael Frase (Leiter des Diakonischen Werks Frankfurt und Vorsitzender der Ortsliga der Wohlfahrtsverbände) und Joachim Vandreike (Vorsitzender des Frankfurter Roten Kreuzes und Geschäftsführer der BHF-Bank-Stiftung) sprachen unter der Moderation von Andreas Hieke (Fernsehjournalist und Moderator) zum Thema

„Soziale Probleme im Alter. Wer hilft?“

Die der Diskussion vorangehende Begrüßung übernahm Vorstandsmitglied Prof. Dr. Ulrich Gottstein, der auch das Grußwort von Schirmherr Oberbürgermeister Peter Feldmann verlas: „In Zeiten des demographischen Wandels ist der vor 20 Jahren festgelegte Stiftungszweck auch heute immer noch aktuell“, betonte Frankfurts OB Feldmann in seiner Grußbotschaft. Gottstein stellte fest: “Frankfurt ist eine Stadt der Stifter, aber wohl selten gab es eine Stiftung einer Metzgersfamilie für alte, einsame, kranke und hilfsbedürftige Bürger und Bürgerinnen“.

Alt-Oberbürgermeister Andreas von Schoeler, in dessen Amtszeit 1991-1995 die Gründung der Katharina Stumpf Stiftung el, berichtete aus dem Leben und Wirken der Stifterin und sprach über die Bedeutung von sozialen Stiftungen im Allgemeinen. „Als Katharina Stumpf die Stiftung gründete, war ich Oberbürgermeister, lernte sie aber leider nicht kennen. Ins Goldene Buch im Römer trug sich die engagierte Dame dann unter meiner Nachfolgerin Petra Roth ein“. Er konstatierte, dass nur etwa ein Viertel der alten Menschen heutzutage zu Hause sterben könnte und unsere Gesellschaft noch weit davon entfernt sei, dass Menschen in Würde altern und sterben könnten. Seine Forderung sei, dass die Strukturen der Gesundheitsversorgung individualisiert würden.

Moderator Andreas Hieke leitete die Gesprächsrundenteilnehmer professionell und witzig auf das Thema „Wer hilft den Menschen in Alter und Krankheit?“ hin und auf die Frage, wie es sich mit Migranten verhält? Prof. Birkenfeld betonte, dass die Stadt Frankfurt zwar die Basisleistungen erbringe, die Stiftungen, die sich auf eine engagierte Bürgerschaft Frankfurts gründeten, jedoch das I-Tüpfelchen wären. Der zu verzeichnende Zuzug von älteren Menschen nach Frankfurt habe sicher auch mit der möglichen Unterstützung der Stiftungen zu tun. Dr. Frase forderte niederschwellige Zugänge zu Hilfsangeboten und verstärkt stadtteilgebundenes Arbeiten. Dass es alten Menschen schwer fällt, um Hilfe zu bitten, bestätigte Petra Becher vom Bürgerinstitut (BI): „Bedürftigkeit wird oft gleichgesetzt mit Versagen und Schwäche!“ Achim Vandreike betonte, dass ältere Menschenvertraute Personen um sich brauchten, um Hilfe anzunehmen.

Auf Hiekes Frage, wie wichtig die Vernetzung der Institutionen sei, betonte Frase, dass es ohne eine enge Vernetzung überhaupt nicht funktionierte. Die Arbeitsschwerpunkte von Prof. Dr. Frank Oswald, Dozent für interdisziplinäre Alterswissenschaft an der Goethe-Universität, als Gast auch im Festpublikum anwesend, wurden in die Diskussion gebracht: Oswald spricht sich für Dezentralität aus, da man nicht nah genug an den Menschen dran sein könne. Die wenigsten alten Menschen wollen ihre gewohnte Umgebung und ihr soziales Umfeld verlassen. Jährlich gäbe es in Frankfurt Aktionswochen „Älterwerden in Frankfurt“ und auch viele Informations-Foren zur Thematik, so Prof. Birkenfeld.

Petra Becher berichtete vom erfolgreichen BI-Projekt „Wohnen für Hilfe“: junge Menschen in der Ausbildung zögen bei älteren Menschen ein und würden ihnen dafür helfen, wo es nötig ist. „Es bestehen derzeit über einhundert bestehende Wohnpartnerschaften und jährlich werden nur zwischen ein und zwei davon aufgelöst, weil die Ausbildung beendet wurde“.

Dr. Frase betonte, dass der demographische Wandel zu anderen Lösungen führen müsse, was nicht so schwer sei, man solle da ganz pragmatisch denken.

Prof. Birkenfeld lobte das große ehrenamtliche Engagement vieler Menschen ohne das Vieles nicht zu stemmen sei, denn„ bezahlbar ist das nicht!“

Vandreike sprach von der anstehenden Pegeversicherungsreform und dass die Finanzierungslücken nicht allein durch ehrenamtliche Tätigkeit gestopft werden könnten. Es müsse im kommenden Jahrzehnt eine Umverteilung der Mittel stattnden. Die neue Zauberformel laute „ambulant vor stationär“, ergänzte Prof. Birkenfeld.

Passgenaue Lösungen für Menschen seien unabdingbar, so Frase, und das erste Pegestärkungsgesetz, das deutliche Leistungsverbesserungen für Pegebedürftige und Angehörige vorsehe, werde hoffentlich bald verabschiedet.

Da Personen mit Migrationshintergrund sich auf Grund der Sprachbarriere zu den Foren zum Thema „Älterwerden“ nicht einfänden, müsse man sie anders erreichen, so Birkenfeld. Angedacht sei ein mobiles Forum, das direkt beim spanischen Sommerfest oder türkischen Opferfest informiert. Dass es in Frankfurt eine Rentenberatung in 18 Sprachen gäbe, sei auch noch nicht bekannt genug, betonte die Stadträtin.

Beatrix Müller-Mamerow, Vorsitzende des Bergen-Enkheimer Vereinsrings, forderte in der Publikumsdiskussion, dass Antragsformulare für Unterstützung verständlicher formuliert sein müssten. Zum Ausfüllen könne man die Hilfe des Sozialbezirksvorstehers im Stadtteil und der vielen Sozialpeger in Anspruch nehmen, erwiderte Birkenfeld. Wünschenswert wären natürlich mehr Sozialpeger mit Migrationshintergrund, aber die Auswahl läge bei den Ortsbeiräten. Petra Becher versicherte, dass das BI unbürokratische Hilfeleiste: man brauche keinen Termin, müsse nichts bezahlen und keinerlei Anträge ausfüllen. Es gäbe einen offenen Seniorentreff, Beratung zur Patientenvollmacht, Hilfe bei Anträgen einer Pegestufe und Hilfe bei Demenz.

Barbara Schwarz vom hiesigen AWO-Ortsverein fragte, warum Sozialrathäuser verschiedener Stadtteile zusammengelegt würden, das sei doch ein Signal in die falsche Richtung? Prof. Birkenfeld versicherte, dass sich für die Menschen im Stadtteil dadurch nichts geändert habe.

Nach der gewinnbringenden Diskussion konnten sich die vielen Gäste am hervorragenden Buffetstärken stärken und noch in kleiner Runde sprechen. Der musikalische Rahmen wurde von der Frankfurter Gruppe „Triophonia“ gestaltet, die stimmungsvolle spätgotische Stücke aus dem „Glogauer Liederbuch“ intonierte. ko

 

 

BU: Es freuten sich über das 20-jährige Jubiläum der Katharina Stumpf Stiftung: (von links) Dr. Michael Frase, Petra Becher, Achim Vandreike, Prof. Dr. Daniela Birkenfeld, Andreas von Schoeler, Andreas Hieke, Prof. Dr. Ulrich Gottstein, Prinzessin Alexandra von Hannover, Rainer Stoerring und Martina Knuht



Weitere Artikel zur Festveranstaltung finden Sie unter folgenden Links:

Frankfurter Allgemeine Zeitung “Einsam in der eigenen Wohnung“vom 22.09.2014

http://fazarchiv.faz.net/?q=Katharina+Stumpf+Stiftung&search_in=q&timeFilter=&timePeriod=dateFilter&DT_from=22.09.2014&DT_to=22.09.2014&KO=&crxdefs=&NN=&CO=&CN=&BC=&submitSearch=Suchen&sext=1&maxHits=&sorting=&toggleFilter=&dosearch=new#hitlist

Frankfurter Neue Presse “Senioren in Würde altern lassen“ vom 22.09.2014

http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Senioren-in-Wuerde-altern-lassen;art675,1043722

Frankfurter Rundschau “Hilfe im Alter“ vom 12.09.2014

www.fr-online.de

 


 

Maintalanzeiger / Der Bergen-Enkheimer vom 11.04.2013

*Einverständnis des Maintalanzeiger/Der Bergen-Enkheimer und der dargestellten Personen wurde erteilt.. Bilder: Rainer Stoerring


 

 Maintalanzeiger / Der Bergen-Enkheimer vom 25.10.2012

*Einverständnis des Maintalanzeiger/Der Bergen-Enkheimer und der dargestellten Personen wurde erteilt.. Artikel und Bilder: Caroline Ohlmeier


 

Maintalanzeiger / Der Bergen-Enkheimer vom 26.07.2012

*Einverständnis des Maintalanzeiger/Der Bergen-Enkheimer und der dargestellten Personen wurde erteilt.. Bilder: Rainer Stoerring


Frankfurter Neue Presse vom 07.01.2012

Spende für die Diakoniestation

Bergen-Enkheim. Eine Spende von 2000 Euro überreichte Rainer Stoerring, Vorstand der Katharina Stumpf Stiftung, der Diakoniestation Bergen-Enkheim. "Es ist uns ein besonderes Bedürfnis, die Gemeinnützigkeit der Diakoniestation Bergen-Enkheim zu unterstützen", so Rainer Stoerring. Katharina Stumpf errichtete 1994 ihre Stiftung mit dem Zweck, Menschen die aufgrund ihres Alters, einer Krankheit oder anderer Geschehnisse auf die Hilfe Dritter angewiesen sind, zu helfen.



Maintalanzeiger / Der Bergen-Enkheimer vom 22.12.2011

*Einverständnis des Maintalanzeiger/Der Bergen-Enkheimer und der dargestellten Personen wurde erteilt.. Bilder: Frau Hagemann.




In Anerkennung ihrer humanitären und karitativen Tätigkeit überreichte Rainer Stoerring, Vorstand der Katharina Stumpf Stiftung in Frankfurt, der Diakoniestation Bergen-Enkheim gGmbH eine Spende über 2.000,-- Euro. Es ist uns ein besonderes Bedürfnis, so Rainer Stoerring, die Gemeinnützigkeit der Diakoniestation Bergen-Enkheim zu unterstützen. Frau Katharina Stumpf errichtete in 1994 ihre Stiftung mit dem Zweck, Menschen die aufgrund ihres Alters, einer Krankheit oder anderer Geschehnisse auf die Hilfe Dritter angewiesen sind, zu unterstützen. Wie mir Frau Marion Müller, so Rainer Stoerring weiter, in einem Gespräch mitteilte, gibt es aktuell eine ganz besondere Lücke zu stopfen. Mit großer Freude hilft hier die Katharina Stumpf Stiftung um diese Lücke zu schließen.